Kultur- und Bodenbeschaffenheit, Klima und konsequenter Weinanbau bilden das Fundament für die Qualitätsweine der Kellerei Nals Margreid in Südtirol. Nicht zuletzt haben Leidenschaft und Wissen dazu geführt, dass die Weissweine der Kellerei mittlerweile zu den besten Italiens gehören.

Das Weinland Südtirol schaut auf eine 2000-jährige Weinkultur zurück. Bereits das Volk der Räter erkannte, dass sich diese Region am Fuss der Alpen hervorragend für den Weinbau eignet. Die Römer übernahmen dieses Wissen und brachten Südtiroler Wein über den Brenner weit nach Nordeuropa. So wurden die Südtiroler Weine bis weit ins Mittelalter die beliebtesten Weine aus dem Süden. Eine Blütezeit erlebte der Weinbau unter den Habsburgern, er wurde über Jahrhunderte gefördert, bis zum Ende der k. u. k Donaumonarchie im Ersten Weltkrieg 1918. Danach wurde Südtirol Italien respektive dem Trentino zugeschlagen und der Weinbau erlebte eine grosse Krise. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg, mit dem Beginn des Tourismus, wurden Südtiroler Weine von den Ländern jenseits des Alpenhauptkamms wiederentdeckt.

Lagrein und Vernatsch gehörten in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den Lieblingsweinen der Schweizer und fehlten auf praktisch keiner Weinkarte. Ein Riesenerfolg, welcher aber immer mehr seine Schattenseiten preisgab. Mit der zunehmenden Nachfrage sank auch zusehends die Qualität der Südtiroler Weine und im Laufe der 80er- und 90er-Jahre brach die Nachfrage nach Rotwein aus Südtirol komplett ein. Die kleine Region südlich der Alpen musste sich neu erfinden. Der Weg führte die Südtiroler zum Weisswein – eigentlich immer schon ihre Hauptstärke – aber aufgrund der Nachfrage nach Rotwein ging diese Stärke über Jahrzehnte verloren und wurde nun wieder neu entdeckt. Letztendlich ein Glücksfall, denn heute gelten sie als die qualitativ besten Italiens und geniessen eine Reputation sondergleichen.

Die Kellerei Nals Margreid wurde zwischen den Weltkriegen im Jahre 1932 gegründet und hat all diese Hochs und Tiefs mitgemacht. Ihr Ziel war es, die Vermarktung der Weine aus Nals zu bündeln und gleichzeitig die Qualitäten durch eine gelungene Zusammenstellung der Weine zu optimieren. Die Rotweinschwemme in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebte die Kellerei auch, hat aber nach dem Zusammenbruch sehr schnell auf qualitativ hochwertige Weissweine gesetzt. Bereits vor 25 Jahren wurde der Einkauf von TopCC auf das Potenzial der Weissweine von Nals Margreid aufmerksam und importierte sie aus Südtirol. Dies war ein wegweisender Entscheid, denn heute gehören die Weine von Nals Margreid zu den beliebtesten Provenienzen bei TopCC.

Die Kellerei pflegt auf über 160 Hektaren Weinbau zwischen 200 und 900 Höhenmeter von Meran im Norden am Alpenhauptkamm bis Salurn ganz im Süden an der Grenze zum Trentino. Eine einzigartige Gegebenheit und auch eine Chance, welche die Kellerei mit dieser Positionierung auf dem Markt erhalten hat. Einzigartig ist die geografische Lage der Reblagen, welche vom mediterranen Klima im Süden bis zu alpinen Weingärten am Fusseschneebedeckter Berge reicht. Eine Chance, da praktisch keine vergleichbare Kellerei die Möglichkeit hat, eine solche Vielfalt an unterschiedlichen Weinen auf den Markt zu bringen.

Dies hat auch die Leitung der Genossenschaft vor Jahren erkannt! Gottfried Pollinger, langjähriger und weitsichtiger Verkaufsleiter, und Harald Schraffl, versierter Produktionsleiter der Kellerei, sind seit Jahren bestrebt, die qualitativen Vorzüge der Reblagen in die Flasche zu bringen. Sie setzen auf die Vorzüge des alpinen Klimas, gepaart mit den mediterranen Einflüssen, dabei steht aber immer die Wiedererkennbarkeit der Herkunft im Vordergrund. Die Weine sollen degustativ erkennbar sein und nicht in der weltweiten Anonymität der Weinproduktion versinken. Die Weissweine aus dem Süden bestechen durch ihre Kraft und Körper, ohne dabei die Eleganz und Feinheit zu verlieren. Im «alpinen» Norden zeigen sich Weissburgunder und Sauvignon Blanc in Höchstform. Auf den Terrassen hoch über dem Dorf Nals entstehen frische, tiefgründige Weissweine, welche durch Ihre Trinkigkeit bestechen. Aber aufgepasst! Dank der exzellenten Bodenbeschaffenheit können diese Weine auch altern und zeigen eigentlich erst nach 2–3 Jahren Flaschenreife, was in ihnen steckt.

Mit Passion und Enthusiasmus führen Gottfried Pollinger und Harald Schraffl die Kellerei von der Tradition in die Moderne. Es gelang den beiden Weinpersönlichkeiten die Kellerei aus dem Dornröschenschlaf zu wecken und mit Besonnenheit und Umsicht aus der Genossenschaftskellerei einen führenden Weinbaubetrieb in Südtirol zu formen. Unter dem Motto «Die Moderne im Kopf und die Tradition im Herzen» gewinnt das Team der Kellerei Nals Margreid immer mehr Weinliebhaber bei TopCC und in der Schweiz.

Quasi als Versinnbildlichung dieser Philosophie von Nals Margreid wurden 2011 die Gebäulichkeiten der Kellerei um- und angebaut. Dies war nicht ganz einfach, denn die Kellerei steht mitten im pittoresken, schützenswerten Ortskern von Nals. Diesen durfte und wollte man keinesfalls verändern – der Charakter sollte gewahrt bleiben. Zudem sollte die Kellerei dem neuesten Stand der Technik entsprechen und die Funktionalität der Produktion gefördert werden. Als dritte Komponente sollte die Aufbruchstimmung und Zukunftsorientierung über die Architektur kommuniziert werden. Das Ergebnis ist ein Gebäude, das die Traditionen wahrt, gepaart mit einer äusserst modernen, zeitgemässen Architektur. Der Ansitz Campi aus dem 18. Jahrhundert wurde behutsam restauriert, daneben ragen die neuen Elemente der Kellerei aus rotbraunem Sichtbeton in die Höhe und versinnbildlichen die umliegenden Berge. Im hölzernen Kubus befindet sich der Barriquekeller, welcher von einem asymmetrischen, gefalteten Dach überspannt wird. Die Gebäulichkeiten sind genauso gelungen wie die Weine, welche die Kellerei jedes Jahr mit grossem Erfolg auf den Markt bringt. Dabei sind vor allem die Weissweine von aussergewöhnlicher Qualität. Gerade die Lagenweine wurden schon mehrfach national und international prämiert. Ein Besuch der Kellerei lohnt sich allemal, nicht nur wegen der Weinverkostung, auch wegen der ausserordentlichen Architektur.